Berichte vom Sommerferienprogramm 2022
Sommerferienprogramm wieder ein voller Erfolg
Mit weit über 864 Anmeldungen für die Gemeinden Alpirsbach und Schenkenzell bei 55 Angeboten an 34 Ferientagen kann mit Fug und Recht als Erfolg verbucht werden. Sei es bei traumhaftem Sommerwetter der Besuch im Kinderferien-Kino, den Banken vor Ort, den vielen Naturaktionen in Wald und Flur, dem Planschen im Freibad, bei Betriebsbesichtigungen, Bastel- und Werkangeboten, der Beschäftigung mit Tieren aller Art oder auch den vielen Sport- und Spielveranstaltungen, und nicht zuletzt dem Blick auf die Sterne. Spannend, Überraschend, Lehrreich, Liebenswert und Herausfordernd – so das Kredo. Für die allermeisten Interessen und Vorlieben war wieder viel dabei. Nur die Langeweile hatte mal wieder keinen Platz!
Die Vielzahl der Angebote und Aktionen lassen sich Jahr für Jahr nur mit einem immensen Aufwandt der örtlichen Vereine, Organisationen und engagierter Bürger der beiden Gemeinden stemmen und durchführen. Das Jugendreferat der Stadt Alpirsbach und die Tourist-Information der Gemeinde Schenkenzell sammeln und koordinieren, sortieren und planen die einzelnen Angebote und unterstützen bei allen Fragen rund ums Organisieren.
Schon jetzt rufen wir die Veranstalter aller Vereine, Organisationen und Bürger, die sich nächstes Jahr am Sommerferienprogramm mit einem (oder mehrerer) Angebote beteiligen möchten dazu auf, sich bei Ihrer Gemeinde zu melden und bedanken sich für die sehr gute Zusammenarbeit in diesem Jahr.
Riesen-Kugelbahn
Der letzte Tag in den Sommerferien sollte für zehn Familien zu einem Naturerlebnis der Extraklasse werden. Karin Beilharz und der BUND Ortsgruppe Oberes Kinzigtal hatten innerhalb des Sommerferienprogramms in den Wald des Bachbauernhofes in Alpirsbach-Ehlenbogen eingeladen um mit Kindern und Eltern ein ganz besonderes Experiment zu wagen.
In einer alten Holzriese, die fast senkrecht durch den Wald der Familie Beilharz führt, sollte eine „Holzrugel-Bahn“ entstehen. Bedingung: es durften lediglich Naturmaterialien, die vor Ort zu finden sind, verwendet werden.
Als Werkzeuge standen Handsäge, Gartenschere und die eigenen Hände zur Verfügung. Die Hauptsache aber war, eine große Vollholzkugel mit ca. 10 cm Durchmesser. Diese sollte nach etwa einer Stunde gestaltender Arbeit in der Riese über eine Strecke von 100 Metern – wie in einer Kugelbahn – den Berg hinunterrollen.
Nachdem Karin Beilharz ihre Gäste am Seminarhaus Bachbauernhof empfangen hatte und jede Familie mit Werkzeug und einer Kugel ausgestattet war, ging es den steilen Berg hinauf. Dort, in einem gut erhaltenen Teilstück der alten Riese, hatte die Gastgeberin für jede Familie zehn Meter lange Teilstücke abgesteckt, die nun von den einzelnen Familien frei und kreativ gestaltet werden konnten. Wichtig – die Übergänge mussten so ausgelegt sein, dass die Kugeln problemlos von einem Abschnitt in den Nächsten rollen konnten.
Und so entstanden Sprintstrecken, Tunnels, Steilkurven, Schanzen, Schikanen und Bremswände – alles gestaltet aus Holz, Moos, Zapfen und Erde.
Allein das Überlegen, Planen und Bauen war für die Kinder und Eltern ein großes Spiel- und Baufest! Würde das Gefälle der Riese ausreichen, passt die Kugel durch die Engstelle oder springt sie vielleicht aus der Bahn? Immer wieder waren Probeläufe notwendig um auch die Übergänge „Rugelsicher“ zu bauen.
Mit einem Jagdhornsignal begann dann das große Rollen. Dort wo früher die Baumstämme ins Tal rauschten konnte jede Familie ihre Kugel vom obersten Punkt durch alle Abschnitte rollen lassen. Manche ließen es sich nicht nehmen, ihre Kugel auf der Reise zu begleiten und rasten begeistert den Berg hinunter. Und so ging es immer wieder von Oben los. Jeder Lauf wurde genutzt, um letzte Details zu optimieren und Hemmnisse zu beseitigen.
Als das Jagdhorn von Karin Beilharz zum Sammeln rief, hatten alle Kugeln die 100 Meter mindestens einmal durchlaufen und alle Beteiligten immer wieder zu begeisterten Kommentaren und spontanem Beifall animiert. Da Waldarbeit hungrig macht, gab es zum Abschluss auf dem Seminar-Floß an der Kinzig bei frischem Quellwasser leckeres Bauernbrot mit Honig, das vom BUND gespendet wurde und den letzten Ferientag in genussvoller Weise krönte.
Verlässliche Ferienbetreuung des Jugendreferats
Rund 15 Kinder nahmen an der Sommerferienbetreuung in den ersten zwei Wochen der Sommerferien teil. Die Ferienbetreuung fand montags bis Freitag zwischen 07:30 und 13:00 Uhr statt. Das Team um Jugendreferentin Petra Overdick-Horn gestaltete dieses Verlässliche Angebot zu Ferienbeginn nun schon zum 9ten mal. Die Kinder erlebten 10 Abenteuerreiche Tage mit viel Spiel und Spaß. Jeder Tag begann Morgens mit einer Stunde Freispiel. Hier konnten jeder noch ein Frühstück zu sich nehmen oder in der Turnhalle spielen.
Ab 09:00 Uhr begann dann ein individuell für den Tag geplanter Ablauf. Es wurden Schnitzeljagten veranstaltet, die Tierpension im Aischfeld besichtigt bei der in kleinen Gruppen die Pensions-Katzen oder -Hunde besucht wurden. Auch ganz kleine Tiere spielten eine wichtige Rolle im Programm.
An einem weiteren Tag ging es zu den Bienen der Familie Fischer. Die Kinder lernten wie wichtig die Bienen für uns Menschen sind und wie man sich als Imker um sie kümmert.
Auch einige noch nicht bekannte Spiele wurden von den Kindern erlernt.
So kamen an einem Tag drei aktive Boule Spieler ins Programm die den Kindern die Freude an diesem Spiel vermittelten. An anderen Tagen wurde die Heimatstadt Alpirsbach erkundet. Es wurde die Glasbläserei, das städtische Museum und die Stadtbücherei besucht. Der Sport kam auch nicht zu kurz. Jede Pause wurde zum Fußballspielen, Verstecke oder Fangen genutzt.
Ein weiterer sportlicher Programmpunkt forderte die kämpferischen Fähigkeiten aber auch das Einfühlvermögen und Verantwortungsbewusstsein für den „Gegner“ heraus. Unter Anleitung einer aktiven Sambo- und Judoathletin wurde den Kindern die japanische und russische Kampfsportart mit ihren Techniken aber auch übersportlichen Werten nähergebracht. Das Programm endete mit einem gemeinsamen Ausflug in den Zauberwald Loßburg.
Damit alle Kinder mitfahren konnten stellte die Firma Wolpert einen Bus zu Verfügung. Hier konnten die Kinder sich noch einmal richtig auspowern. Es gab viele Stationen zum Thema Wasser was man besonders daran merkte das es fast kein Kind trocken wieder nach Hause schaffte.
Besuch der Hänslesbauernsäge in Ehlenbogen
Auf der Hänslesbauernsäge in Ehlenbogen fanden sich über 20 TeilnehmerInnen beim Sommerferienprogramm auf Einladung der Heimatinitiative Ehlenbogener Tal ein.
Nach der Begrüßung durch Martin Engisch, bei der etwas über die Geschichte der Säge aus dem Jahr 1800 zu hören war, wurde auch gleich zur Tat geschritten. Rolf Jäcke vom Hänslesbauernhof zog einen dicken Stamm in die Säge und spannte ihn vor das Sägegatter. Jetzt setzten sich die Sägeblätter in Bewegung und der Stamm wurde langsam durch das Sägegatter gezogen. Der Dielenboden der Säge fing an im Takt der Sägeblätter zu vibrieren. So entstanden Bretter, Dielen und Balken, ganz nach Wunsch des Sägers. Gerne wurden die Fragen der Kinder und Eltern fachmännisch beantwortet.
Nach dem Sägen wollten die Kinder noch in die Katakomben im Untergeschoss der Säge schauen – dort wo das ganze Sägemehl hinunter fällt und wo nie abgestaubt wird – sehr spannend und erfrischend kühl.
Das Wasserrad, mit dem seit 2012 Strom erzeugt wird, wurde auch noch besichtigt und erklärt. Der Strom, der dort erzeugt wird, reicht für ca. 15 Vier-Personen-Haushalte, was sehr beachtlich ist. Anschließend ging es noch ca. 400 m zur Fischtreppe, die wegen des Stauwehrs vom Mühlenkanal dort erbaut wurde, damit die Fische problemlos flussaufwärts schwimmen können.
In der Säge konnten sich die Kinder und ihre Eltern bei gekühlten Getränken, die von der Familie Frey vom Vogtsmichelhof gespendet wurden, erfrischen. Und dies war an diesem heißen Sommertag sehr willkommen.
Sternengucker im Ferienprogramm Alpirsbach
Das Jugendreferat der Stadt Alpirsbach und die Sternenfreunde Freudenstadt hatten für den vergangenen Samstag zu einem ausgiebigen Blick ins All eingeladen. Treffpunkt war auf dem Schömberg. Von hier aus bietet sich dem Betrachter eine fast perfekte Sternenkulisse ohne allzu störenden Lichtsmog. Vor allem Familien sollten an diesem Abend die Gelegenheit bekommen, sich in aller Ruhe dem Thema zu widmen, viele Fragen zu stellen und zu staunen. Mit Pullovern, Decken und einem Vesper ausgestattet, wurde das Lager rund um den Platz aufgeschlagen.
Die Sternenfreunde Josef Dettling, Burkhard Ludescher, Werner Grotzke und Paul Krüger hatten ihre eindrucksvollen Geräte – metergroße Teleskope mit Nachführelektronik und programmierbarer Ausrichtfunktion schon aufgebaut und waren bereit für den Abend.
Obwohl viele Wolken den Himmel gegen 19.00 Uhr noch bedeckten, zeichnete sich ab , dass es im Laufe des Abends deutlich besser werden sollte. Der Sonnenuntergang ließ sich schon fast wolkenfrei miterleben. Entsprechende Filter an den Teleskopen machen den direkten Blick auf unseren Zentralstern möglich. Große Besonderheit sind aktuell die gut sichtbaren Flecken auf der Sonnenoberfläche. Flächen, die größer sind als die Erde und die dem Betrachter lediglich wie kleine Punkte erscheinen.
Ebenfalls gut zu beobachten war der früh aufgegangene Halbmond. Bei bis zu 200facher Vergrößerung scheint es nur noch eine Frage der Zeit, bis der Mann im Mond tatsächlich zu erkennen ist. Kilometertiefe Krater und weite Ebenen liegen im grellen Sonnenlicht und sind messerscharf zu erkennen.
Als sich gegen später dann die meisten Wolken aufgelöst hatten, stieg Saturn über den Horizont. Trotz einer Entfernung von ca. 1,4 Milliarden Kilometern sind bei bis zu 500facher Vergrößerung die Ringe aus Eis und Gestein des Gasgiganten sehr gut zu erkennen. Vor allem die Kinder sind schwer beeindruckt und schauen sich das Spektakel immer wieder an. Sehr schön zu beobachten war gegen später auch der Aufgang des Jupiter. Mit seinen vier Monden, die rechts und links an seiner Seite standen…ein Bild für die Götter!